Das überraschend düstere Pendant zu „HELL“ ist da!

Gute acht Jahre lang musste Deutschland ohne eine neue Platte der „besten Band der Welt“ auskommen. Und dann? Kam sie zurück, als man sie am dringendsten brauchte. Mitten hinein in die im Corona-Strudel taumelnde Bundesrepublik erschien mit „HELL“ 2020 ein Album, das die herausragende Qualität der Ärzte erneut unter Beweis stellte: den unglaublich hart erarbeiteten Skill, große Themen ganz locker in eingängige, witzige und bissige Songs verarbeiten zu können. Wenn’s das dann erst mal wieder für ein paar Jahre gewesen wäre – es wäre okay gewesen. Dass die Ärzte ein Jahr später mit „DUNKEL“ direkt ein weiteres Album veröffentlichen, das ist schlicht ein Geschenk. Die Berliner treffen erneut exakt den richtigen Ton genau zum rechten Zeitpunkt. „DUNKEL“ kommt noch pointierter, melodisch abwechslungsreicher, aber vor allem: politisch engagierter daher. Insbesondere in einer Zeit, in der die Gesellschaft auf Eierschalen zu laufen scheint, hat es etwas sehr Heilsames, Bela, Farin und Rod dabei zuzuhören, wie sie uns mit den Mitteln des Punk ihre Welt darlegen. Und ein Album mit dem Satz „Dein Kreuz gegen Hakenkreuze, damit fängt es an“ zu beschließen, war auch noch nie eine schlechte Idee.