Was hatte ich nach dem letzten Album von Schiller auf CvD draufgehauen, und was war ich nach dem ersten veröffentlichten Häppchen „Empire of light“ hoffnungsfroh, um die Kritik etwas zurückzunehmen, so ist das komplette neue „Illuminate“ erneut eine große Enttäuschung. Licht und Schatten wo man hinhört, wobei mehr Schatten als Licht. Allein der Albumtitel, der schon daraufhinzuweisen scheint, dass nur eine flache Scheibe ohne Rillen und Charakter hintergrundbeleuchtet wird. Mehr Bedeutung mag CvD seiner dahinplätschernden Musik nicht mehr zuzutrauen. Es schillert schon lange nicht mehr. Seltsam uninspiriert klingt die Soße. Das Notenspektrum begrenzt sich auf nahezu einer Oktave. Dieselben Muster minutenlang ausgedehnt ohne Höhepunkte. Lieder ohne Spannung, ohne Esprit. ENIGMA variierte den Opener wesentlich reizvoller, Franziska Pigullas Stimme mit Megahall ist nur noch nervig. Dennoch finden sich erneut ein paar Tracks, mit denen ich mich anfreunden kann; allen voran „Midsommar“, allerdings kann man diesen Track nicht losgelöst kaufen, das ganze Album muss gekauft werden (wieder clever gemacht…), „Arc celeste“, „Der Himmel über Berlin“ und „Endlos lll“ sind durchaus hörbar. Dem Rest liegt nicht nur bleiernde Lustlosigkeit im Notenkleid, sondern auch Bassdrum-Lines, die einem Ohrenschmerzen bereiten und seltsam einfach daherkommen, als sucht von Deylen die Nähe zu House und Techno. Als mir dann aber „Die schwarze Orchidee“ kam, dachte ich, jetzt gewährt uns CvD noch einen Einblick in seine Anfangszeit seines Musizierens bzw. Experimentierens. Das Stück muss schätzungsweise 25-30 Jahre alt sein. Völlig krude und verstaubt. Was Schiller an Tricia McTeague gefressen hat, erschließt sich mir überhaupt nicht. Mir verfestigt sich leider der Eindruck, dass CvD nichts Neues Kreatives einfallen will. Ob sich das noch ändert, glaube ich nicht. Die Zeit für das Schwärmen und Hineintauchen in ein Konzeptalbum gehört leider der Vergangenheit an. Schade Christopher. Gute Besserung.