Wenn man einen alten Klassiker 100% nachdreht kommt nur Murks bei raus. Daher finde ich dieses Remake gelungen. Anstatt auf die Gangster einzugehen, was viele bemängeln, bringt einem dieser Film zum nachdenken, ob man wirklich alles machen darf was möglich ist. Selbst die -Wir bringen den Frieden- Orgien, werden in Frage gestellt.
Zudem liegt dieser Film näher am Cyber-Punk als das alte Original. Die Verquickung von Wirtschaft, Politik und Staat als menschliche Tragödie.
Und dennoch bewahrt sich der Protagonist, als tragischer Held Widerwillen, Mensch sein zu wollen, auch wenn die Elektronik ihn zur Kampfmaschine macht.
Der Staat hat durch ihn die totale Überwachung, da er sich rasend schnell in die Netzte einklinken kann, da er keine externe Prothese wie eine Laptop benötiget. Somit ist Freiheit nur unentdeckte Überwachung.
Und dennoch ist er ein Produkt des Militärisch-Industriellen-Komplexes der aufgrund der unglücklichen Verquickung von Staat und Wirtschaft geschaffen wurde. Im Gegensatz zum alten Murphy ist er gezielt zu dem gemacht worden was er ist. Der alte Murphy geriet zufällig in die Schusslinie, der neue wurde gezielt bombardiert um mit dem Endprodukt Profit zu machen und nicht erstmal zu schauen ob es funktioniert, wie in den alten Filmen. Wenn man dann eine Linie zu den Anfangsszenen in Iran zieht, so kann man den Rückschluss zulassen das der Irak nur wegen des Öls besetzt wurde und die dortigen Soldaten, die Robocops, mir falschen Versprechungen einer tollen Zukunft geködert wurden.
Alles in allem ein Actionfilm der zum nachdenken anregt und unterhält.
Zitieren möchte ich John Brunner, ein SF-Schriftsteller der 1970iger:
Wenn es ein Phänomen wie das absolute Böse überhaupt gibt, dann besteht es darin, einen Menschen wie ein Ding zu behandeln. (John Brunner)