Ich habe alle Halo Spiele gespielt. Die Serie ist anders als die Spiele. Anders als ich erwartet habe. Das ist aber nicht schlecht. Ein Spiel 1 zu 1 verfilmen geht genauso wenig gut wie ein Buch. Halo die Serie ist eine Interpretation des Stoffes. Die Serie selbst ist vorhersehbar und stellenweise maximal auf B-Movie Niveau. Die Effekte sind nicht viel besser als die Grafik aus Halo Infite und die Schauspielerische Leistung wirklich nur okay. Die Rüstungen, Waffen und allgemein die Ausrüstung sieht man schon sehr stark an, dass es nur Plastik ist. Stellenweise wackeln auch die Läufe der Waffen… Am meisten stört jedoch der Plot um Kwan. Der trägt nix zu Handlung bei und wirkt auch nur wie Füllmaterial um auf die Länge von 9 Folgen zu kommen. Absolut verzichtbar und stellenweise wirklich störend. Eine ganze Folge wird diesem Plot gewidmet indem der Master Chief nicht mal zu sehen ist und für die Haupt-Handlung nichts wichtiges passiert. Da hätte ich lieber nur 6 Folgen gehabt als dieser sinnlosen Handlung zu folgen. Pablo Schreiber spielt den Master Chief. Im Gegensatz zu Mandalorian hat man sich entschieden, dass er den Helm gefühlt alle 2 Sekunden abzieht um sein Gesicht zu zeigen. Das Spiel selbst (und auch Mandalorian) hat bewiesen, dass man kein Gesicht zeigen muss um Emotionen darzustellen und zu schaffen. Vor allem da Pablo Schreiber auch nur mäßig spielt. Ehrlich gesagt ist mir die Darstellung des Chiefs sogar über weite Strecken sehr unsympathisch. Trotz der vielen Kritik war ich unterhalten. Ich finde die Interpretation des Halo Stoffes ganz gut und auch sinnvoll nicht die Spiele 1 zu 1 nach zu erzählen. Es wird versucht dem Master Chief mehr Tiefe zu geben. Und sind wir mal ehrlich, wer will schon eine Serie sehen in der sich ein Typ in einer Powerranger Rüstung nur durch Horden von Aliens ballert? Ich auf jeden Fall nicht. Leider wird nicht wirklich erzählt warum Makee die Auserwählte ist. Sie ist es einfach. Weil eine „Wünschelrute“ der Allianz das sagt. Warum der Master Chief genauso auserwählt ist? Er ist es halt. War einfach schon immer etwas besonderes. All das wird nicht erklärt. So läuft das dauerhaft in der Serie. Dinge sind so, weil sie so sind. Es gibt keine Logik, auch keine eigeneSerien-Logik. Wenn man sich aber einfach darauf einlässt, kann man durchaus Spaß an der Serie haben, auch wenn für das Halo Universum zu wenig Spektakuläres passiert. Referenzen zum Videospiel gibt es schon. Immer wieder klingt die Halo Musik mal an. Die Kämpfe sind wie das Spiel inszeniert. Wobei ich persönlich bei einer Serie auf die Ego-Perspektive samt Einblendungen in Form des Videospiels verzichten kann und das eher als störend empfinde. Sei es drum. Solide 3 Sterne (da ist der Fanbonus aber schon eingerechnet). Ohne Halo-Brille sind es wohl eher 2 bis 2,5.
